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Erfahrungsberichte zur Einschulung 2020 unter „Corona-Bedingungen“

Auf meinem Instagram-Account @einschulungsideen äußerten kürzlich viele Eltern der 2021er Schulkinder die Sorge, dass die Einschulungsfeier unter „Corona-Bedingungen“ nicht so schön sein wird, wie man es sich als Eltern wünscht. Daraufhin meldeten sich Leserinnen bei mir, die letztes Jahr vor der Einschulung ihrer Kinder die gleichen Gedanken hatten wie ihr. Sie boten an, ihre Erfahrungen und was sie daraus gelernt haben, mit euch zu teilen, um euch genau diese Sorgen zu nehmen:

Nadine ( instagram @addicted_2_essie) berichtet von der Einschulung 2020 ihrer Tochter in Brandenburg unter „Corona-Bedingungen“

„Als der Sommer nahte, wurde uns bewusst, dass die Einschulung definitiv nicht mehr so stattfinden wird, wie wir es schon einmal gewohnt waren.   Leider wusste selbst die Schule nicht, wie die Einschulungen verlaufen, es war ja für alle eine komplett neue Situation! Nun hatte unsere Maus schon kein Abschlussfest in der Kita, jetzt bekamen wir auch Bauchschmerzen wie denn nun die Einschulung ablaufen soll.

Was ich dabei gelernt habe: unsere Maus kannte es ja nicht anders! Weder das Abschlussfest der Kita noch eine Einschulung. Es waren alles unsere Erwartungen!

Also haben wir davon einiges runter geschraubt und am Ende ist es das, was wir als Eltern daraus machen!   Unser Augenmerk lag also auf der Nachmittagsgestaltung (Einschulungen sind in unserem Bundesland Samstag vormittags). Glücklicherweise ist unsere Schule sehr engagiert und hat ein Konzept erarbeitet, wie man die Feier gestalten könnte. Nur die Eltern und Geschwister durften dabei sein. So war der Abstand gewahrt und wir hatten alle genügend Platz. Wir mussten Masken in der Sporthalle aufsetzen. Das Programm hielt sich kurz, es gab ein Video von Kindern, die sonst live aufgetreten wären, mit niedlichen Worten an unsere Schulanfänger. Eine kleine Tanzeinlage von Drittklässlern gab es zusätzlich. Nach der Ansprache der Direktorin ging es für die Schulanfänger dann auch schon in ihr Klassenzimmer, das Schulgebäude durften wir nicht betreten.

Erfahrung Corona-Einschulung
Foto @addictet-2-essie

Als die kleine Kennenlernstunde vorbei war, kamen auch schon Oma und Opa und Onkel und Tanten, um unserer Maus zu gratulieren. Unsere Maus: glücklich!!!   Dann sind wir in ein Restaurant gefahren — Plätze hatten wir tatsächlich schon 3 Jahre vorher reserviert, weil dass das erste ist, was ausgebucht ist! Dann hatten wir uns etwas besonderes ausgedacht: wir wollten ja, dass es der Tag unserer Maus ist, also sind wir alle in einen Mitmach-Park ( Irrlandia ) gefahren, eine Art Freizeitpark, nur muss man da viele Sachen selber machen. Ich hatte auch hier Anfang des Jahres eine Hütte gemietet für den Fall der Fälle (Regen, Hitze….).

Erfahrung Corona-Einschulung
Foto @addictet-2-essie

Und was soll ich sagen, für unsere Maus war es ein absolut traumhafter Tag, den sie trotz der ganzen Umstände nicht vergessen wird! Sie war einfach glücklich, sie hatte Spaß im Park mit ihrer Familie. Wir haben es in ihrem Sinne versucht, am schönsten zu gestalten und das ist uns definitiv gelungen. Das wir immer noch nicht den Klassenraum gesehen haben, ist für uns schade – aber das stört unserer Maus nicht.“   Liebe Nadine, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, uns von deinen Gedanken und eurer Einschulungsfeier zu berichten!

Inzwischen ist ein weiterer Bericht zur Einschulung 2020 bei mir eingegangen! 

Melanie (instagram @puklinmelanie ) berichtet von der Einschulung 2020 ihres Sohnes in Baden-Württemberg unter Corona-Bedingungen

„Eine Woche Schule liegt nun hinter unserem Großen und auch hinter uns natürlich. Die Einschulungsfeier war sehr schön! Unter Corona-Bedingungen,  aber dafür sehr entspannt, ruhig, überschaubar.

Foto: @puklinmelanie

Ich würde mal behaupten, dass auch, wenn es mal ein „nach Corona“ gibt, sich die Rektorin und die Lehrkräfte überlegen werden, ob diese Art der Einschulungsfeier nicht doch die bessere ist?!

Für die Kinder und uns als Eltern war es das auf jeden Fall!

Nach der Kirche und der Feier in der Sporthalle hatten die Kinder dann 90 Minuten Unterricht und wurden von uns Eltern vor der Schule wieder abgeholt. Dann waren wir daheim, haben in Ruhe die Schultüte(n) geplündert! Der kleine Bruder hat ja auch eine bekommen! Anschließend haben wir den Kuchen vom Frühstück leer gegessen und sind am Abend zum Italiener hier im Ort gegangen. Da waren dann auch noch die Omas und der Opa, Tanten und Onkel, Cousin und Cousinen und die Uromas und der Uropa eingeladen.

Somit war unser Schulkind den ganzen Tag im Mittelpunkt und hatte von allem etwas: Ruhe und Trubel, kleiner Kreis und große Feier, Kuchen und Pizza, Geschenke und Glückwünsche!

Am Abend als er müde ins Bett fiel, fragte ich was heute am schönsten war und er sagte: ALLES!… was will man mehr?!“

Liebe Melanie, vielen lieben Dank, dass du deine Gedanken zu eurer Einschulung 2020 mit uns geteilt hast!

Ich freue mich, dass sich auch eine Schulleiterin bereit erklärt hat, ihre Erfahrungen und Gedanken zur Einschulung 2020 aus Sicht der Schulleitung mit uns zu teilen! Sie hat mir Sprachnachrichten geschickt, die ich mit ihrer Erlaubnis hier für euch veröffentlichen darf. DANKE!!

Bericht einer Schulleiterin einer Grundschule in Sachsen-Anhalt
Erfahrungsbericht einer Grundschulleiterin

Ich habe den gesprochenen Text hier auch nochmal in schriftlicher Form für euch:

“Also ich erzähl dir jetzt mal, wie es bei uns in der Schule läuft. Ich bin Schulleiterin an einer Grundschule in Sachsen-Anhalt, ich hab’ 240 Schüler und 16 Kollegen

Bei uns ist das so, dass die Kinder anderthalb Jahre, bevor sie zur Schule kommen, in der Schule angemeldet werden. Das beinhaltet auch, dass ich mir die Kinder angucke und kleine Test mache, um mal zu sehen wie weit sie sind. Ich fand es erst komisch als es eingeführt wurde, aber jetzt finde ich das ganz gut, dass die Kinder schon anderthalb Jahre früher kommen. Bei manchen Kindern ist das ganz wichtig, dass sie, also die Eltern, von uns noch einen Tipp kriegen, dass sie zum Beispiel nochmal zum Logopäden gehen oder zur Ergotherapie, dass man noch mal eingreifen kann.

Wir gucken uns die Kinder an und sprechen mit den Eltern, wo wir merken die bauchen nochmal Hilfe. Die kommen dann zu uns in die Früh-Förderung. Da machen wir die “Zwergenschule”,die Kinder kommen einmal die Woche für 2 Stunden. Wir laden die Kinder in dem Jahr davor jeden Monat in die Schule ein, dann machen wir mal einen Sport-Nachmittag und mal einen Musik-Nachmittag oder Weihnachts-Staffeln. Dann gehen sie in die ersten Klassen mal gucken mit dem pädagogischen Mitarbeitern und so weiter , und ja, das machen wir dann in dem Jahr davor und im Mai ist dann noch mal eine Versammlung, da erfahren die Eltern dann wer der Klassenlehrer wird. Die Klassenlehrer gehen mit den Eltern in die Klassen und besprechen mit Ihnen dann das Wichtigste für die Einschulung usw.

Die Einschulung ist bei uns so, dass wir alle drei Klassen, wir machen meistens drei Klassen zusammen, in der Turnhalle einschulen. (die Drittklässler, die dann in die vierte Klasse kommen, bereiten immer ein schönes Programm vor) Dann gibt’s ein schönes Programm und wir machen das ganz locker flockig alles. Dann gehen die Kinder rüber in ihre Klassenräume und wir haben dann auf dem Hof immer Catering und nette Musik und die Eltern können sich unterhalten. Wir haben einen Fotografen der schöne Fotos macht, wenn die Eltern das wünschen. Danach nehmen sie ihre Kinder in Empfang, geben Ihnen die Zuckertüten und gehen zu ihrer privaten Feier. In der ersten Schulwoche machen wir es dann auch erstmal so, dass die Kinder unsere Schule kennenlernen. Sie werden dann erstmal noch vorne abgeholt und gebracht, so dass sie erstmal sicher werden und sich keine Sorgen machen müssen.

Im letzten Jahr war’s sehr schwierig, durch Corona, wir haben dann die Versammlung im Mai gesplittet und die Eltern wussten dann gleich in welcher Klasse sind. Das ist sonst immer eine große Überraschung und großes Hallo, aber dadurch war das nvornherin klar, wer in welcher Klasse ist. Wir hatten es dann so, dass wir gesagt haben: nur Mutti und Vati und Geschwisterkinder. Alle anderen konnten dann nachher, wenn sie wollten, z.B. die Großeltern, auf dem Hof kommen. So haben wir es auch gelassen, es lief auch ganz gut und es waren auch alle damit einverstanden. Wir hatten diesmal dann kein Catering, das durfte ja auch nicht sein, aber ansonsten haben wir alles so gemacht wie sonst in den Jahren zuvor auch. Also es ist alles gut gelaufen.

Dadurch, dass die Kinder aber vorher nicht einmal im Monat zu uns in die Schule konnten, weil wir ja keine fremden Kinder in die Schule nehmen durften, wegen Corona, haben wir uns dann überlegt was wir machen können, dass die Kinder sich auch auf die Schule freuen. Wir haben dann unseren kleinen Wichtel erfunden, unseren kleinen Schulwichtel, wir haben auch noch eine kleine Schulwichtel-Tür bei uns im Bürogebäude. Der hat dann den Kindern ein paar Mal geschrieben und sie durften auch zurückschreiben. In der ersten Woche als sie in der Schule waren, haben sie dann bei uns im Büro die Wichteltür bestaunt. Jetzt im Winter hat der Wichtel dann auch einen Schlitten gehabt und und und… Also so wie die Muttis das für ihre Kinder machen, haben wir es jetzt auch gemacht. Das war eigentlich auch eine schöne Sache.

Ich denke mal, dass keiner sich Sorgen machen muss. In Corona-Zeiten ist schwer, das Homeschooling ist natürlich schwer, wenn die Kinder noch nicht dran gewöhnt sind mit dem Plan zu arbeiten. Wir haben ganz schnell versucht die Kinder an Planarbeit zu gewöhnen, dass sie auch alleine, also mit Hilfe Eltern natürlich, arbeiten können und bis jetzt läuft es, glaube ich, ganz gut. Aber es ist natürlich nicht zu vergleichen mit Schule vor Ort und sozialen Kontakten und was da alles fehlt. Also, wir versuchen den Kontakt zu halten, wir versuchen ganz viel den Kindern zu schreiben, Briefe zu schreiben, anzurufen, über Video versuchen wir die Kinder zu erreichen, aber man erreicht eben nicht alle. Es gibt eben doch noch genug Eltern bei uns, immer noch, die keinen Computer haben usw. Aber es läuft besser als beim ersten Lockdown und wir hoffen jetzt, dass wir am 1. März dann wieder in den Präsenzunterricht wechseln können, weil es für die Kinder wichtig ist, dass sie Schule haben. Nach dem letzten Lockdown hat ein Kind aus der vierten Klasse zu mir gesagt: “Frau …, ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage: ich habe die Schule so vermisst!” Das war so süß!

Im letzten Jahr habe ich mich auch so doll darüber gefreut, dass die Drittklässler das Programm ja eigentlich zu Hause alleine einstudiert haben. Das war ja die ganze Lockdown- Zeit. Wir fangen ja immer schon im März an zu üben. Die haben es wirklich dann alleine zu Hause alles gemacht! Wir haben immer so schöne kleine Theaterstücke. Wir durften zwar nicht singen, aber es war auch so in Ordnung. Da haben wir dann eben die Musik bloß abgespielt, aber ich war auch so stolz auf die Kinder, dass sie das so schön zu Hause geübt haben und das dann vorgeführt haben und dass es für die Kinder, trotz alledem, eine tolle Einschulung war, auch mit Abstand! Es ist ja nicht so wie sonst, dass man die Kinder dann drückt, wenn man sie dann aufnimmt und sie vorne in der Reihe stehen.

Aber wir haben trotzdem alles toll hingekriegt und es war trotzdem für alle schön, auch unter diesen Bedingungen war es für alle schön! Und ich war hinterher, man ist ja hinterher immer wie gerädert, sehr aufregend für alle, auch für uns, aber es war schön und wir waren alle glücklich, irgendwie!”

Ich hoffe, diese Berichte machen euch, liebe Eltern der 2021er Schulkinder, Mut. (hinterlasst gerne einen Kommentar!)

Bleibt optimistisch und genießt die Vorfreude mit eurem Schulkind! Am besten fangt ihr gleich an, etwas Deko zu basteln oder schon mal etwas Probe zu backen😉