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Schreiben nach Gehör – hat die Methode überhaupt noch eine Berechtigung?

Wisst ihr schon, nach welcher Methode euer künftiges Schulkind lernen wird?

In aller Munde, besser gesagt, in die Kritik geraten,  ist zur Zeit die Methode „Schreiben nach Gehör“.

Da die Methode nicht für jedes Kind geeignet ist, liegt es mir am Herzen euch für dieses Thema zu sensibilisieren. Wir selbst ahnten nicht, wie unterschiedlich die Lehrmethoden schon allein an städtischen Grundschulen sein können und mussten zusätzlich zu zwei umzugsbedingten Schulwechseln, nach langem Überlegen, noch einen weiteren in Kauf nehmen, da diese Methode unserem Kind überhaupt nicht lag. In meinem Blogpost „Welche Grundschule ist die richtige für mein Kind?“ ich berichte ich, wie wir in der 2. Klasse mit dieser Methode konfrontiert wurden.

Ob nun die Methode „Schreiben nach Gehör“ oder „Lesen durch Schreiben“ heißt. Im Endeffekt ist das Ziel, den Kindern in den ersten Jahren der Grundschule die Hemmung zu nehmen. Sie sollen ohne Angst einfach „drauf los“ schreiben. Eigentlich ein positiver Ansatz. Rechtschreibregeln werden erstmal ignoriert und die Kinder werden in der Anfangsphase auch nicht auf ihre Fehler hingewiesen. Falsch geschriebene Worte werden nicht korrigiert.

Das mag sicher anfangs funktionieren. Wenn diese Methode aber zu lange angewandt wird, prägen sich bei den Kindern die falschen Schreibweisen ein.

Auswirkung der Methode „Schreiben nach Gehör“  auf weiterführende Schulen

Dass die Probleme sich aber nicht nur über die Grundschulzeit erstrecken, sondern sich logischerweise an der weiterführenden Schule fortsetzen, liegt nahe.

Dazu passt dieser aktuelle FAZ-Artikel über die Meinung eines Gymnasiallehrers, den ich heute morgen in meinem Facebook feed hatte.

Besonders interessant fand ich die Infos zum gymnasialen Lehrplan. Ich wunderte mich letztens schon, als die Deutschlehrerin meines Sohnes (9.Kl. Gymnasium) sich beihnahe rechtfertigte, mit der Klasse noch einmal eine reine Grammatikarbeit zu schreiben. Ich ging davon aus, dass Grammatik auch in der 9. Klasse noch Bestandteil des Lehrplanes ist.
Und noch eins kam mir bekannt vor: Multiple choice Aufgaben in Arbeiten. Wenn mein Sohn mir von Tests in Fremdsprachen erzählt, die nur aus Multiple Choice Aufgaben bestehen, bin ich immer fassungslos. Ich habe extra meine Arbeiten rausgekramt (ein paar habe ich aufgehoben;-), um mir und ihm zu beweisen, dass wir zu der Zeit ausschließlich Fragen mit eigenem Wortschatz und selbstformulierten Sätzen beantworten mussten.

Insofern spricht mir der Artikel aus der Seele.

Wie geht es euch? Seht ihr das genauso? Habt ihr Erfahrunge mit der Methode Schreiben nach Gehör?

NACHTRAG:

Kaum 5 Tage nachdem ich diesen Beitrag gepostet habe, hat auch RTL das Thema aufgegriffen und die Methode „Schreiben nach Gehör“ sogar für „katastrophal gescheitert“ erklärt. Lest selbst:
Rechtschreibung? Lernmethode ‚Schreiben nach Gehör‘ ist katastrophal gescheitert